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Welche Fragen treiben Psychotherapeut*innen gerade um? Was müssen sie wissen, wenn sie in den Beruf starten – oder in Zeiten des beruflichen Umbruchs? Unsere bvvp-Blogautor*innen schreiben über alle brisanten Themen – und sind dabei mit Ihnen im Dialog. Einfach im Mitgliederbereich anmelden und mitdiskutieren!

Namentlich gekennzeichnete Blogartikel geben nicht unbedingt die Meinung des bvvp-Bundesvorstands oder der Homepageredaktion wieder.

Was kommt 2021?

von Ulrike Böker

Ein Ausblick von bvvp-Vorstandsmitglied Ulrike Böker

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

vieles aus dem Jahr 2020 wird uns auch im nächsten Jahr weiter begleiten.

Die von unserem bvvp-Vorsitzenden, Herrn Waldherr, in seinem Jahresrückblick benannten Themen stehen weiter im Zentrum: Die Pandemie wird uns auch im Jahr 2021 beschäftigen. So wird sich das erste Magazin PPP Psychotherapie in Politik und Praxis im neuen Jahr mit den psychischen Folgen dieser Krise beschäftigen.

Ferner wird die Richtlinie für Patient*innen mit komplexem Behandlungsbedarf nach dem Stellungnahmeverfahren verabschiedet werden. Viele inhaltliche Ausgestaltungen sind noch vollkommen offen, sodass sich im Moment keine Aussage dazu treffen lässt, was hier tatsächlich auf uns zukommen wird. Danach wird das Ganze im Bewertungsausschuss beraten, der die Vergütung für die dort enthaltenen neuen Leistungen festsetzen wird. Und im Anschluss geht es um die konkrete Umsetzung, was Informationsveranstaltungen und Unterstützungsangebote für die Kolleginnen und Kollegen umfassen wird, die sich diese neue Versorgungsform in ihren Praxen vorstellen können. Kammern, KVen und Verbände werden hierbei zusammenarbeiten.

Die Entwicklung des Instruments zur Qualitätssicherung ist ein Dauerthema, das uns viel Arbeit und leider auch viel Sorge bereitet. 2021 wird der Zwischenbericht zu den Qualitätsindikatoren zur Stellungnahme vorliegen. Außerdem wird sich zeigen, was aus dem Projekt des IQTiG zur Patient*innenbefragung geworden ist, von dessen Teilnahme der bvvp – wie viele andere Verbände auch – seinen Mitgliedern explizit abriet. Man muss hier sehr wachsam sein, und die Kooperation mit den anderen Verbänden ist unerlässlich!

Beim Deutschen Psychotherapeutentag Ende April 2021 muss dann die Musterweiterbildungsordnung verabschiedet werden. Die Zeit drängt, denn auf dieser Grundlage müssen die Landeskammern ihre verbindlichen Weiterbildungsordnungen konzipieren, die sich hoffentlich recht einheitlich gestalten. Diese gelten bereits für die ersten Absolvent*innen der Masterstudiengangs Psychotherapie. Eine Mammutarbeit liegt hier noch vor allen Beteiligten!

Und schließlich steht im neuen Jahr die Überprüfung unserer „angemessenen Vergütung“ an. Alle vier Jahre veröffentlicht das Statistische Bundesamt seine Daten zur Einkommenssituation ärztlicher und psychotherapeutischer Praxen, und diese Daten bilden dann die Grundlage für die Überprüfung. Schon jetzt beklagen die Kassen ihre schwierige finanzielle Situation. Die Gesetze unseres hyperaktiven Gesundheitsministers sind teuer, die Pandemie auch, und die Einnahmen sinken. Insofern steht jetzt schon fest, dass sämtliche Rechentricks zur Anwendung kommen werden, um Steigerungen unserer Honorare zu verhindern. Gebhard Hentschel, der DPtV-Vorsitzende, und ich sitzen als stellvertretende Mitglieder im Bewertungsausschuss in der ersten Reihe dabei.
Ich persönlich hoffe, dass dies dann auch wieder in Präsenzveranstaltungen stattfinden kann. Die Sacharbeit lief in diesem ganz besonderen Jahr zwar ungehindert weiter, nicht aber die so wichtige Lobby-Politik, die zwingend den persönlichen Kontakt außerhalb der offiziellen Sitzungen erfordert. Nicht umsonst nennen wir sie im Vorstand „Brötchen-Politik“.

Und last but not least: Die Digitalisierung wird uns weiterhin als zentrales Thema begleiten und auch weiterhin ärgern, schon durch das häufig zu hohe Tempo bei der Implementierung digitaler Entwicklungen, bei dem Sicherheit und tatsächlicher Nutzen für die Praxen nicht mehr im Zentrum der Maßnahmen stehen. Die neue IT-Sicherheitsrichtlinie wird von den Praxen Schritt für Schritt umgesetzt werden müssen. Die darin enthaltenen Anforderungen sind akzeptabel und werden und Psychotherapeut*innen – entgegen den wilden Mutmaßungen in den Ankündigungen zu Beginn – nicht in den finanziellen Ruin treiben. Der bvvp wird seine Mitglieder hier ganz konkret unterstützen.

Schließlich noch eine Bemerkung in eigener Sache: Wenn es denn die Pandemie zulässt, wird sich der bvvp mit einer Veranstaltungsreihe „Weit über’s Land“ bei den Kolleg*innen noch bekannter machen. Parallel dazu läuft unsere erfolgreiche Aktion „Mitglieder werben Mitglieder“ weiter bis zunächst 30.06.2021, die allen Kolleg*innen, eine Dankesprämie in Höhe von 50 Euro gewährt, die einen Kollegen/eine Kollegin erfolgreich von einer Mitgliedschaft im bvvp überzeugen können.

Ich danke allen Vorstandsmitgliedern für die gute Zusammenarbeit, und mein spezieller Dank gilt der Geschäftsstelle, die uns den Rücken freihält und stärkt und ohne die die effektive berufspolitische Arbeit nicht denkbar wäre.

Ulrike Böker
Mitglied des bvvp Bundesvorstands

Autor*in

Ulrike Böker

Seit 2010 Mitglied des bvvp, seit 2012 im Bundesvorstand aktiv und stellvertetende Vorsitzende des bvvp-Baden-Württemberg. Mit eigener Kassenzulassung in Reutlingen tätig. Ich bin Mitglied in den Vertreterversammlungen der KV Baden-Württemberg und der KBV. Ich engagiere mich im BFA, in der Kammer Baden-Württemberg und bin Delegierte des DPT.

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