KV-Wahl: Wozu gibt es Berufsverbände?

Bei KV-Wahlen wird die Bedeutung von Berufsverbänden und deren Kompetenz einmal mehr spürbar. Sie sind eingetragene Vereine, die die beruflichen und wirtschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder vertreten. Der Anlass für die Gründung des bvvp war die damals desolate Vergütung der Psychotherapie, die einen organisatorischen Zusammenschluss und den gemeinsamen Einsatz für bessere Honorare erforderte. Der bvvp setzte sich außerdem für die Integration aller psychotherapeutisch Tätigen ein, die in an der ambulanten Versorgung der gesetzlich versicherter Patientinnen und Patienten mitwirkten. Zentrale Ziele waren zum Beispiel das wichtige Erstzugangsrecht von Patient*innen zur Psychotherapie und die Integration aller Psychotherapeut*innen in die Gremien der Selbstverwaltung der KVen.

Alle Psychotherapeut*innen, die in den Gremien der Selbstverwaltung berufspolitisch aktiv sind, hier insbesondere in den Vertreterversammlungen und den Beratenden Fachausschüssen Psychotherapie, sind in Verbänden verankert. Ohne diesen Rückhalt und ohne die Mitgliedsbeiträge, die zumindest zum Teil eine Entschädigung für die ehrenamtliche Tätigkeit ermöglichen, wäre das intensive Engagement in der Berufspolitik nicht möglich. Denn eine volle Praxistätigkeit lässt sich damit nicht vereinbaren.

Die Verbände sind also sozusagen Äquivalente der Parteien in der Bundespolitik. Der große Unterschied liegt allerdings darin, dass sich die psychotherapeutischen Verbände in wichtigen Fragen zumeist einig sind. Gute Honorare wollen alle, auch den Schutz des Behandlungsraums unter der Indikationshoheit des Behandelnden.

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