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Sieg für die Psychotherapie

Unter dem Hashtag #RasterPsychotherapie haben Psychotherapeut*innen und Menschen mit psychischen Erkrankungen im Frühsommer 2020 mit einem gemeinsamen Twitter-Aufschrei die Sorge vor Einschränkungen bei der Psychotherapie geteilt. Die Befürchtungen, auch des bvvp, dass Psychotherapie stärker reglementiert werden könnte – zum Beispiel, indem je nach Diagnose eine bestimmte Anzahl von Therapiestunden festgelegt werden könnte -, gingen auf einen Entwurf des Änderungsantrags 49 der CDU/CSU zum Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) zurück. Der Aufschrei der psychotherapeutischen Verbände und Betroffenen hatte Erfolg: Die SPD-Bundestagsfraktion hat dem umstrittenen Vorschlag des damaligen Bundesgesundheitsministers Jens Spahns (CDU) zur sogenannten Rasterpsychotherapie nicht zugestimmt. Damit war der Änderungsantrag 49 zum GVWG vom Tisch.

Der bvvp nimmt Stellung

Der bvvp nimmt Stellung

Schon im November 2020 wandte sich der bvvp an Gesundheitsminister Jens Spahn persönlich mit einer Stellungnahme zum Referentenentwurf des BMG vom 23.10.2020.

Lesen Sie auch die aktuelle Stellungnahme des bvvp zum Änderungsantrag 28 und 49.

Keine Rationierung ambulanter Richtlinienpsychotherapie!

Der bvvp wandte sich im Bündnis mit den Psychotherapeutischen Verbänden DGPT, DGVT, DPtV und VAKJP gegen den Änderungsantrag 49 zum GVWG und fordert, die geplante Änderung in § 92 Absatz 6a SGB V zu streichen.

Kommentar von Ariadne Sartorius

Die 1. Stellvertetende Vorsitzende des bvvp, Ariadne Sartorius, schreibt in einem Kommentar des Obervers Gesundheit am 25.05.2021: Keine #RasterPsychotherapie – ein dringender Appell zu einer erneuten Gesetzesattacke Jens Spahns gegen evidenzbasierte Therapiefreiheit.

> Kommentar

Reaktionen aus der Politik

Sylvia Gabelmann, Sprecherin für Arzneimittelpolitik und Patient*innenrechte der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, fordert „die Bundesregierung und die Regierungsfraktionen im Bundestag nachdrücklich auf, die vorgesehene Änderung in § 92 Absatz 6a SGB V zu streichen“.

Sylvia Gabelmann stellte eine schriftliche Frage zum Änderungsantrag 49. Lesen Sie die Antwort vom Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Thomas Gebhart.

> Am individuellen Bedarf orientierte Psychotherapie muss weiterhin möglich sein

Gemeinsam gegen die Rasterpsychotherapie

Der bvvp stellt seinen Mitgliedern ein Musterschreiben zur Verfügung., mit dem sie sich an Abgeordnete und Politiker*innen wenden können, um Stellung gegen die Rasterpsychotherapie im GVWG zu beziehen.

Hier finden Sie beispielhaft eine Tabelle von Bundesgesundheitspolitiker*innen, an die Sie Ihren Protest adressieren können: Bundesgesundheitspolitiker*innen

GVWG in den Medien

Der Hashtag #RasterPsychotherapie war am 18.05.2021 erfolgreichster Tweet des Tages.

Auch die Presse griff das Thema kritisch auf.

Stern.de, 25.05.2021: Rasterbehandlung: Depressionen haben zugenommen, der Umgang damit soll vereinfacht werden

Taz.de, 25.05.2021 Neue Regelung für Therapie: Die normierte Psyche

RND, 20.05.2021: #RasterPsychotherapie: Darum befürchten Menschen, dass Psychotherapie stärker reglementiert werden könnte 

Neues Deutschland, 20.05.2021: Zweiklassenbehandlung soll zementiert werden

Aerzteblatt.de. 21.05.2021 Psychotherapie nach groben Rastern: KBV lehnt Änderungsantrag ab

Podcast Deutschlandfunk Nova, 19.05.2021 Die Länge der Therapie nach Raster festzulegen entbehrt jeder Realität

Berliner Zeitung, 18.05.2021 #RasterPsychologie: Gesundheitspolitik gegen psychisch kranke Menschen

Aerzteblatt.de, 17.05.2021 Psychotherapeuten lehnen geplante Eingriffe in Therapiehoheit ab

bvvp unterstützt

Der bvvp unterstützt alle Aktivitäten, die zur Abwendung des Änderungsantrags 49 zum GVWG beitragen.

Uwe Hauck von der Deutschen Depressionsliga e.V. (DDL) hat eine Petition gestartet. Diese Petition wird auch von der DDL und deren Vorstand unterstützt.

> Petition: keine #Rasterpsychotherapie