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Der bvvp ist nicht nur eine Organisation, die Sie in allen Belangen Ihrer Arbeit unterstützt – hier treffen Sie auch auf Menschen, die mit Kopf und Herz dafür kämpfen, dass Ihre Interessen vertreten werden! Wir stellen sie vor, nehmen aktuelle Themen in den Blick und geben Servicetipps.

Drei Fragen an Rainer Cebulla, bvvp-Vorstandsmitglied und Initiator der Befragung zu Erfahrungen im Rahmen der Telematik Infrastruktur (TI)

Drei Fragen an Rainer Cebulla, bvvp-Vorstandsmitglied und Initiator der Befragung zu Erfahrungen im Rahmen der Telematik Infrastruktur (TI)
Die Auswertung der Befragung, an der ca. 1.000 Kolleg*innen teilnahmen, ist auf der Startseite www.bvvp.de nachzulesen. Welcher Trend zeichnete sich im Ergebnis ab?

Es gibt offensichtlich sehr viel Frust und Ärger bei den niedergelassenen Kolleg*innen im Zusammenhang mit den ganzen technischen Problemen im Rahmen der TI. Die Freitextkommentare der Kolleg*innen weisen zudem immer wieder auf Befürchtungen bezüglich Datenschutz, Datensicherheit und Datensparsamkeit hin. Sie zeigen, obwohl die meisten Teilnehmer*innen an die TI angeschlossen sind, viel Verständnis für TI-Verweigerer*innen und wenig Verständnis für die diesen auferlegten Sanktionen. Schließlich hat auch der umwelt- und kostentechnisch unsägliche Konnektortausch viele Kolleg*innen deutlich geärgert. Wenn man die Ergebnisse ernst nimmt, muss man sagen, diese TI wird zumindest von unseren Kolleg*innen in weiten Teilen als sinnfrei und eher problematisch erlebt.

Was hat Sie an den Umfrageergebnissen überrascht?

Die Klarheit, Heftigkeit und Durchgängigkeit der Kritik an der Ausgestaltung der Telematik Infrastruktur hat mich letztlich doch überrascht, wenngleich sie meinen ganz persönlichen Eindruck über Sinn, bzw. Unsinn der aktuellen Ausgestaltung von Digitalisierung im Gesundheitswesen weitgehend bestätigt hat. Dass aber auf einer Skala von null bis 10 über 50 Prozent aller Teilnehmer*innen an der Befragung den Nutzen der TI mit null bewerteten und über 90 Prozent mit 3 oder kleiner, das ist schon ein sehr deutliches Signal.

Welche Forderungen an die Politik leiten Sie daraus ab?

Eine logische Forderung an die Politik und speziell an unseren Gesundheitsminister wäre: Machen Sie bitte nicht den gleichen Fehler im Umgang mit der elektronischen Patientenakte ePA, deren Einführung so schleppend verläuft. Bitte nicht wieder Politik mit der Brechstange! Nehmen Sie ernst, wenn unsere Patient*innen nicht alles in die ePA stellen wollen. Nehmen Sie unserer Bedenken ernst, wenn es parallel zum Zeitpunkt, an dem die ePA großflächig ausgerollt werden soll, noch so viele ungeklärte Fragen bezüglich des Datenschutzes, vor allem aber der Datensouveränität im Rahmen des europäischen Gesundheitsdatenraumes gibt. Nehmen Sie bitte ernst, dass gerade wir als Psychotherapeut*innen das Entstehen gläserne Patient*innen für gefährlich halten. Regeln lassen sich ändern und Daten, die kumuliert gespeichert werden, wären im schlimmsten Fall zu weniger edlen Zwecken nutzbar. Lesen Sie das ausführliche Interview mit Rainer Cebulla hier.

Zahl des Monats

48 Prozent

So hoch ist die Ablehnungsquote von Kostenerstattungsanträgen für private Psychotherapie durch die gesetzlichen Krankenkassen. Als Grund für die Ablehnung wird dabei häufig auf die Terminservicestellen der Krankenkassen verwiesen oder auf Behandlungsalternativen, wie digitale Gesundheitsanwendungen.

Quelle

Der bvvp in Aktion

Der bvvp in Aktion

Die Expertise der KJP ist gefragt: Nachdem ein 12-jähriges Mädchen von zwei fast gleichaltrigen Kindern getötet wurde, gibt es viele Interviewanfragen an mich als stellvertretende Vorsitzende und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin. Meine große Hoffnung: Die Interviews können zur Einordnung und Versachlichung beitragen. Hier zuletzt das Gespräch bei RTL am 17.03. (Mitschnitt ab Minute 16): Punkt 12 und im Hessischen Rundfunk: Maintower

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Info des Monats

Aktualisierte Praxis-Info der BPtK zur E-Patientenakte (ePA)

Psychotherapeut*innen können sich in der aktualisierten Praxis-Info der BPtK zur E-Patientenakte (ePA) darüber informieren, wie die ePA im Praxisalltag eingesetzt werden kann. Diese gibt wichtige Hinweise zur differenzierten Aufklärung von Patient*innen. >>Zur Praxis-Info.